ESI Maya 22 USB

Da ich hauptsächlich mit dem Laptop Musik produziere, aber auch gerne einfach nur Musik damit höre, auf hochwertigen Kopfhörern, ist dieses Interface genau das Richtige. Es ist ziemlich kompakt und dabei gleichzeitig robust und relativ leicht, dass es nicht unnötig viel Platz im Rucksack einnimmt.
Die Software ist angenehm zurückhaltend (keine riesigen buten Interfacepanels usw.) und bietet trotzdem sehr praktische Funktionen wie "DirectWire", mit dessen Hilfe man sämtliche Audio-Quellen routen kann und einen einfachen Mixer, mit dem sich die Lautstärken des Ein- und Ausgangs einstellen lassen. Wer sowieso alles im Computer mixt, brauch eigentlich auch nicht mehr als das.
Es läuft auch ziemlich stabil, ich habe auch im normalen Windows-Betrieb (Musik im Hintergrund hören) so gut wie keine Aussetzer oder Störungen, wie ich sie von anderen Interfaces kenne.
Auch im Produktionsbetrieb gibt es nichts auszusetzen (Reaper, über den mitgelieferten ASIO Treiber)
Ich betreibe daran momentan einen Beyerdynamic DT 770 Pro mit 250 Ohm und kann ihn damit richtig laut betreiben, bis einem die Ohren weh tun ;)
Leider ist das Interface nun nach knapp 3 Jahren komplett defekt. Daher gibt es nun Abzüge in Punkto "Verarbeitung". Schade, ein bisschen mehr Stabilität hätte ich schon erwartet, es machte eigentlich einen sehr robusten Eindruck.

Hatte mir zu meinem neuen DAW Läppi eine Steinberg UR 22 Soundkarte bestellt. Die ging aber zurück, weil sie trotz aller Qualitäten kein Latenz freies Stereo Monitoring erlaubt.
Die Maya 22 versprach hier Abhilfe und passt aufgrund der geringen Größe und fehlenden Knöpfe auch besser zum Notebook.

Bedienung: Nach ein paar Minuten war das Teil eingerichtet. Alles funktioniert einwandfrei und ist über das Menü im Rechner intuitiv zu bedienen.
Features: Stereo Line in und out auf der einen, Mikrofoneingang mit zuschaltbarer 48V Spannungsversorgung, Gitarreneingang und Kopfhörer Ausgang auf der anderen Seite. Mikro und Hi-Z Eingang sind getrennt oder einzeln nutzbar. Welche Eingänge aktiv sein sollen, wird über das Menü geschaltet. Samplingfreqenzen bis zu 96kHz sollten für den normalen Anwender reichen. Der Mikrofoneingang ist schön neutral und Rausch frei.

Sound: Habe ein paar Stücke direkt von meinem CD Player mit 24Bit/ 44,1 kHz aufgenommen und beim Abspielen über den HIFI Verstärker immer zwischen Notebook und CD Player hin – und her geschaltet und verglichen.
Ergebnis: Fast kein Unterschied. Nur die Bässe sind etwas unpräziser, aber da muss man schon sehr genau hinhören.

Verarbeitung: Solides Alugehäuse, nichts dran, das abbrechen oder abfallen könnte (außer den mitgelieferten Weichplastik Füßchen zum selber Aufkleben). Sollte auch bei mobiler Nutzung lange halten.

Fazit: Problemlose, kompakte Soundkarte mit einem sehr guten Klang und mit allen Features, die ich zum Homerecording brauche.

Ich nutze das Maya 22 USB unter Linux und werde es behalten, weil ich nur die Line-Ausgänge benutze. Die Tonqualität ist gut und mit JACK schaffe ich eine Latency von 2.9 ms - prima für meine Orgelsoftware. Auch die Hardware macht einen hochwertigen Eindruck.

Wenn man aber die Line-Eingänge, den Gitarren-input oder den Kopfhörerausgang unter Linux nutzen will: Finger weg! Da kam kein Ton rein bzw. raus, und dieses Problem ist auch schon von anderen im Netz geschildert worden.

Ähnliches kann eventuell auch Mac-Usern passieren, denn auch hier schreibt ESI, das Gerät würde "out of the Box" ohne Treiber laufen. Das ist offenbar nur zum Teil richtig!

Unter Windows sicher ein tolles Interface. Dass es keine Potis besitzt, ist in meinem Fall sogar ein Vorteil - da verstellt sich nix und kann auch nichts kaputtgehen.