TC-Helicon VoiceLive Play

Ich habe mich lange gesträubt, für die Kellerbandproben meiner Metalband, Geld für ein solches Gerät auszugeben. Der EQ und einfache Hall der Proberaumanlage schienen mir für den Probebetrieb ausreichend zu sein.

Allerdings muss ich zugeben, dass das TC-Helicon VoiceLive Play inzwischen meinen Horizont etwas erweitert hat. Man sollte, meiner Meinung nach, gerade bei Gesangseffekten immer aufpassen, dass es nicht zuviel wird, aber das Gerät bietet außer großen Effekten auch gute, dezent unterstützende Funktionen und Einstellungen, die mir inzwischen die Vocalarbeit vereinfachen und mich hier und da auch mal zu neuen Techniken greifen ließen.
Dabei ist es Bühnentauglich verarbeitet (Metallgehäuse) und die Bedienung ist weitgehend intuitiv möglich. Nach Kurzem hat man sich ein brauchbares Effektrepertoire zusammengestellt oder selbst gebastelt, und unter dem Genrepunkt "Favoriten" immer in "Trittweite" parat.

Bei den Transducer/Distortion-Effekten finde ich die Regelung der Ausgabelautstärke nicht optimal gelöst. Verwendet man diese spezielle Effektart ständig, kann man die Anlage darauf einstellen, wenn es aber nur um einen einzelnen Part geht, dann lässt sich das Verhältnis zu den anderen "normalen" Effekten nicht wirklich gut skalieren. Entweder beeinflusst die Regelung den Klang des Effektes sehr stark und macht ihn "brav", oder beim Umschalten fliegt dem Tontechniker die Hütte um die Ohren. Da bin ich mit meinen Versuchen noch nicht am zufriedenstellenden Ende angekommen.

Mein Fazit:
Das TC-Helicon VoiceLive Play ist mir inzwischen ein unterstützender und inspirierender Partner geworden und bereitet viel Freude (nicht nur wenn man nach einem knüppelharten Metalsong mit Barry-White-Stimme "Oh Yeah!" in den Raum wirft).

Thomann hat mir dieses Gerät schon vor der Vorstellung auf der Musikmesse verkauft. Und ich bin immer noch total begeistert. Alle notwendigen Effekte für die Stimme in einem Gerät und in einer unglaublichen Qualität zu einem sehr fairen Preis.
Schon nach wenigen Minuten konnte ich erste Effekte nach meinen Vorstellungen editieren, speichern und via USB auf meinem Rechner sichern, ganz ohne die (ohnehin nicht vorhandene) Bedienungsanleitung. Einfach und logisch.
Ich wollte eigentlich "nur" ein wenig Kompressor, und etwas Hall und leichten Pitchkorrekt. Da es diese Kombination in kaum einem anderen Gerät gibt, war meine Entscheidung schnell klar. Bekommen habe ich einen sehr angenehmen Kompressor, der die Feinheiten in der Stimme toll herausarbeitet und für Präsenz im leisen Bereich sorgt, auf einen ganzen Abend gesehen das Singen wesentlich erleichtert. Pitchkorrekt der nach individueller Einstellung genau dann einsetzt, wenn ich Ihn brauche. Unsauberkeiten bei längeren Tönen werden korrigiert, bewusste Tonhöhenveränderungen beibehalten. Und der wohl beste Hall, den es im Moment zu kaufen gibt, wenn man weiß, wo man ihn verlängert, da alle Presets viel zuwenig davon abbekommen haben. Geschmackssache. Eine richtig gute Idee ist es die Effektmenge global je nach Begebenheit, Bühne und Raum für alle Programme auf einmal anpassen zu können. Sehr gut!
Sondereffekte wie Hardtune in meiner "Hangover"-Einstellung sorgen regelmäßig für erstaunte Zuhörer und meine Radioperformance bei "Video killed the radiostar" will ich nicht mehr missen. Wie konnte ich nur ohne dieses Teil früher klarkommen?

Was ich nicht glauben wollte und jetzt für mich auch nicht so wichtig gewesen wäre, ist die sehr natürlich klingende Chor/Vocalist Funktion. Das blaue Kästchen hat selber Ohren und findet ohne Midikabel die richtige Harmonie! Wenn man sich an eine leichte rechenzeitbedingte Verzögerung, die wahrscheinlich nur der Sänger mitbekommt, gewöhnt hat, unglaublich gut! Alles in allem, ich gebe das TC-Helicon VL Play nicht mehr her, es ist Bestandteil meiner Performance und meines guten Gefühls auf der Bühne geworden. Absolute Kaufempfehlung für jeden Sänger!

Ich benutze das VoiceLive Play "bestimmungswidrig" für Querflöte, und es funktioniert auch dafür wunderbar. Manche Effekte sind klar auf Stimmen zugeschnitten und klingen darum mit Querflöte seltsam, andere wiederum sind wirklich cool. Hauptsächlich benutze ich natürlich Delay und Reverb, der Rest ist in meinem Fall eine nette Spielerei, aber sicher für den einen oder anderen nützlich. Wenn man den Looper benutzen will, empfiehlt sich in jedem Fall der zusätzliche Dreier-Switch, den man von der Belegung her übrigens auch frei konfigurieren kann - es ist sehr praktisch, einen immer verfügbaren "Tap Tempo"-Schalter zu haben.

Die Konfigurierbarkeit des Geräts finde ich sehr gelungen, besonders die verschiedenen Ausgangs-Modi sind schön, so kann man z.B. auf einem Ausgangskanal das bearbeitete Signal schicken und auf einem anderen das unbearbeitete, ein Detail, über das sich sicher viele Techniker freuen werden...

Übrigens: ein anderer Rezenset schreibt, man könne den Ausgangspegel nicht regeln. Das ist falsch, im MIX-Bildschirm kann man alle Pegel einstellen, eben auch den Ausgangspegel.

Wahnsinn, was man aus dieser kleinen Maschine alles an Effekten herausholen kann. Ich mag das TC-Helicon VoiceLivePlay so sehr, dass ich mir gleich zwei davon gekauft habe - eins für den Proberaum, eins für Zuhause zum Nachvertonen von Videos.
250 Effekte sind voreingestellt und Songs bekannter Künstler nachempfunden. Zudem stehen 250 leere Speicherplätze zur Verfügung, die man entweder direkt am Gerät oder über den PC bzw. Mac konfiguriert und bennent. Sollte das nicht ausreichen, kann man noch immer Backups anlegen und die vorhandenen Effekte überschreiben. Sollte aber dicke reichen. Das einzige Manko das ich feststellen konnte, ist dass der eingebaute Kompressor "nur" gut, aber eben nicht spitzenklasse ist. Bei hohen Peaks wirkt der Sound etwas "flach" Angesichts des Preises gut zu verschmerzen und immer noch besser als so mancher Standalone Kompressor für 50 bis 90 Tacken. Auch könnte die Bedienung am gerät etwas intuitiver sein, Aber man gewöhnt sich dran. Ansonsten ist das Gerät sehr stabil und absolut bühnentauglich.

Bislang habe ich Effekte erst nach der Aufnahme hinzugefügt. Ich finde dieses Gerät auch interessant, um beim Singen sich durch die Effekte inspirieren zu lassen. Sicher sollte man mit solchen Effekten immer sparsam umgehen. Aber habe mich immer gefragt, warum Profis sich immer sher durchsetzungsstark anhören. Sicher sind sie auch gesanglich gut , doch wenn man z.B. bei Phil Collins genauer hinhört, sind da eine Menge Effekte dabei, Backings etc. Für solche Dinge eignet sich das Gerät gut. Live habe ich es auch schon eingesetzt. Meine Bandkollegen haben es noch nicht einmal gemerkt, auf der Aufnahme klingt es angenehm.

Ein Minus würde ich für den Kopfhörerausgang geben: Dieser rauscht stark, deswegen Abzüge beim Sound.
Zur Ehrenrettung: auf den anderen Ausgängen ist das Gerät nahezu rauschfrei (nach meinem Gehör). Es ist robust (metall) und handlich.

Ich war schon eine Weile auf der Suche nach wenig Eqiupment, das meine Stimme auf der Bühne besser rüberbringt. Ich habe mir dann verschiedene Vocal Prozessoren angeschaut und bin schließlich beim VoiceLive Play hängen geblieben.

Eigentlich kam es mir hauptsächlich auf Kompressor und Hall an. Ein bisschen Pitch Correction ist natürlich auch nicht verkehrt. Als ich dann aber die ganzen anderen Effekte im VoiceLive Play ausprobiert habe, war ich ziemlich überrascht. Was man mit diesem Teil zu diesem Preis alles machen kann, ist der Hammer!

Ich bin auf jeden Fall absolut zufrieden, dass ich mir dieses Gerät zugelegt habe. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist super. Die Klangqualität ist ausgezeichnet und neue Inspiration hat es mir auch gebracht. Wer noch skeptisch ist, der sollte das Gerät einfach mal bestellen und selbst ausprobieren!

Ich wollte es mal selbst wissen: kann man als Saxophonist etwas mit einem "Fußtretereffekt anfangen?"
Ja - sogar sehr gut. Ich hatte noch nicht sooooo viel Zeit, aber: die Qualität der Effekte (Hall, Echo, Doubling und auch Pitch Shifter) war absolut überzeugend. Man hat mit dem "Hit" Button die Möglichkeit, z.B. für das Solo den Effekt zu wechseln, bedeutet mehr Klangfarbe und mehr Aufdringlichkeit ;)
Funktioniert dank Phantomspeisung auch mit einem Kondensatormikro sehr gut. Rauschen tut zumindest meines nicht. Da ich noch im "Teststadium" bin, muss ich noch herausfinden, wie gut die Harmonie-Erkennung klappt - da freue ich mich schon darauf. Witzig die "Oktaver" Möglichkeit. Ein Alt klingt dann fast nach Bari - auch im Mix ein angenehmes Klangbild. Also Bläser - traut euch, es geht (Dank Gain Regler muss ich jetzt nicht mehr so oft zum Pult, um die Lautstärke anzupassen).