Jetzt sieht er auch noch besonders edel aus, der bedienungstechnisch "downgesizte" Nautilus grey AT. Sicherlich ist die Technik über 10 Jahre alt, aber dennoch den allermeisten aktuellen Synthesizern und Workstations in puncto Synthesevielfalt und damit Soundflexibilität immer noch weit überlegen. 9 verschiedene Synthesevarianten liefern alle nur erdenklichen Klänge von virtuell-analog, über FM, PCM und physical Modelling (EP-/Strings- und Hammond CX 3- Modelle). Freilich muss man wie bei jedem anderen Synthie auch erst selber Hand anlegen, um die zahlreich vorhandenen Programs und Combis seinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen anzunähern. Das funktioniert ganz gut -wenn auch manchmal etwas mühsam- über das doch recht kleine Touchdisplay und die wenigen Bedienelemente. Aber selbst ein Korg Kronos ist mit seinen etwas zahlreicheren Hardwarecontrollern und dem etwas größeren Display im Hinblick auf komfortable Bedienung nicht gerade der Traum eines passionierten Sounddesigners. Vectorstick und andere fehlende Controller lassen sich am Nautilus durch Anschluss von Korgs USB-Controllern leicht und günstig nachrüsten. Dass der Nautilus so langsam hochfährt wie der alte Kronos, ist zwar ein Anachronismus; mich stört es aber nicht besonders; der eingebaute Ventilator surrt hörbar nur die ersten 30 Sekunden und lässt dann nichts mehr von sich hören. Das Tüpfelchen auf dem i wäre es gewesen, wenn Korg dem Nautilus auch noch die Karmafunktion spendiert hätte.
Fazit: Kreativeres, detaillierteres und vielfältigeres Sounddesign ist bislang wohl auf keinem anderen Hardwaresynthie möglich. Und dass Korg dem Nautilus auch noch die klassische Wavestation sowie die legendäre M 1 incl. aller Werkssounds als kostenlose Zusatzprogramme auf den Leib geschrieben hat, das ist schon ne feine Sache!