Das ist mit Abstand meine schwerste Bewertung.
Von Absolut Top, bis hin zu "Echt jetzt muss das sein" ist alles dabei.
Kommen wir zuerst zu den wirklich ärgerlichen Dingen.
Die EQs der 4 Stereo Kanäle;
Das man diese für das Tiefen & Höhen Band um die "Bell" Funktion beschnitten hat, ist aus meiner Sicht ein absolutes Desaster und sehr inkonsequent seitens SSL.
Die 4 Mono Kanäle „Super Analog" hingegen haben diese Funktion und die sind absolut Top.
Dadurch bin ich fast immer gezwungen, mich im Summing zu entscheiden, ob ich mir aus zwei Mono Spuren eine Stereo Spur bastle durch hart Links/Rechts panning oder ob ich doch noch Signale habe, welche auf die Stereo Kanäle können und ohne EQ auskommen würden.
Das schränkt den Workflow aus meiner Sicht sehr ein, leider gibt es auch keine Insert Möglichkeit wie beim kleine Bruder über Sub-D25.
Die Kompressoren:
One Knop Kompressoren sind so eine Sache, die in der Big Six sind absolut Top, solange man sie dafür nutzt für was sie gedacht wurden.
Live absolut der beste One Knop Comp den ich so je erlebt habe.
Shure 58Beta A getestet Geil!!!
Nimmt man die Big Six Super Analog Kompressoren dezent für ein Mic, hier bei mir Shure SM7B/SM7dB & Shure KSM42, und AKG c214
(selbst getestet) für die Vocal Aufnahmen
samt einer Anhebung des Höhenbandes um 1 bis 2 db Punkte, (Nachteil) werden "S" Laute schnell zu scharf und Spitz (Nachteil). Hier empfiehlt es sich dringend einen De-Esser über den Insert im jeweiligen Mono-Kanal einzuschleifen bevor man seine Takes Recordet.
Sollte man das Signal eines "Super Analog Chanals" über die "ST Cue" raus schicken, so sendet der "Cue" das Signal immer mit den im EQ/Kompressor vorgenommen Einstellung raus,
Wo wir wieder zu einem eventuellen Nachteil kommen, man muss über die "ST Cue" gehen, wenn man ein Signal vielleicht in ein Audiointerface schicken will,
Alternativ; (So mach Ich es) kann man auch den Kanal unten "Mute" schalten und das Mic Signal über den B Out ausgeben und den per 6,3mm Klink dann von der Big Six zum Audiointerface schicken.
Da die "Mute" geschalteten Kanäle auf den
"B Out" automatisch geschickt werden, Achtung gilt nicht für den "Mute" Knopf in der Master Sektion.
Wenn man die USB (D/A & A/D) Wandler der Big Six nicht nutzen will, sollte man dies unbedingt wissen.
Die Wandler:
Die internen D/A Wandler sind zwar gut, aber von der Qualität deutlich hinter der Qualität eines Focusrite Clarett +8Pre. Die A/D Wandlung kann man schwer Einschätzen, da man das Signal ebenfalls über die oben genannten D/A Wandler abhört.
Daher sah ich mich gezwungen, die Klinke Ausgänge meines Audiointerfaces an die Big Six anzuschließen, um die Big Six nur noch zum summieren zu nutzen.
Nachtrag: 30.01.2025
Nach fast 1 ½ Jahren jetzt kann ich sagen, es ist nicht möglich das Signal über den "Alternat Out" abzugreifen.
Denn drückt man die Taste (ALT) auf dem Mixer wird der Monitor Ausgang Automatisch Stumm geschaltet.
Die einzige Möglichkeit ist, den MAIN Out permanent abzugreifen, den Master/Main Fader auf 0 zu Stellen/Schieben und die Lautstärke über den blauen Knop Regler für die den Monitor Out zu einem ¼ aufzudrehen, damit euch nicht alles um die Ohren fliegt, lohnt es sich hier den die DIM Funktion zu nutzen, da diese sich tatsächlich nur auf den Monitor Out auswirkt aber nicht auf den MAIN OUT. Ironischerweise, ist sie auf 0 gedreht, hat auch der Main Out kein Signal.
Warum den Aufwand überhaupt noch? Der Insert auf dem Master!
Ich verfüge ebenfalls über SPL Vitalizer, SSL Fusion und den SSL Bus+.
Hier kann die Big Six richtig auftrumpfen,
4 bis 6 Analog summierte Signale, die mit den EQs dezent bearbeitet werden, können, durch den internen Master Bus Kompressor geschickt und Vor-komprimiert werden können, (und jetzt kommts) vor dem Ausgang bzw. AD Wandlung, kann man nochmals per Insert, externe Hardware einbinden, z.B. SPL, Vitalizer, Fusion und den Bus+ einschleifen Das ist schon echt ne feine Sache, es klingt einfach nur nach einem Professionellen Studio.
Wenn man nicht das Signal wie oben beschrieben permanent über den MAIN OUT abgreift und so zum Audiointerface zurück schickt.
Fazit:
Wenn man die dazugehörige Peripherie aus gleichen Hause hat, ist dieses Ding eine Absolute "Zauberwaffe" Die D/A Wandlung war etwas enttäuschend im Vergleich zum Focusrite Clarett +8Pre, aber alle mal besser als Steinberg UR22 MKII aber eben auch nicht besser als das Steinberg UR22C oder Motu M2/M4/M6. Fehlende Insert Funktion der Stereo Busse und Fehlende Bell Funktion der EQs trügen das sonst positive Bild der Big Six zusätzlich.
Schade auch, dass man sich hier für das USB-C unter dem USB 2.0 Protokoll entschieden hat sowie das man nicht mindestens 2 SSL Big Six Kaskadieren kann, denn USB-C 3.0 hätte hier viel ermöglichen können.
Die Big SiX ist Top solange man sie wirklich im Summing oder Live Shows einsetzt. Über den wackligen USB-C Port auf der Rückseite muss ich nicht viel sagen, hier gibt es ganz klar Punkt/Sternabzug.
Viele Location wechsel/Live Einsätze wird solch ein Wackliger USB Port nicht mitmachen daher gehe ich nur per Audiointerface in die BigSix.
P.S. Can it run SM7B ?
In Verbindung mit Vovox Sonorus Kabeln konnte die Pre Amps auch ein Shure SM7B bedienen (Ohne Kompressor), bei günstigen Kabeln kam es zum Rauschen, da die Grenze zwischen ausreichend "GAIN" und eigenrauschen der Preamps sehr schmal ist. Mit dem One Knop Kompressor auf dem Kanal, wird das Signal schnell zu leise.
Die Magische -10db Grenze in der DAW lies sich nicht anstreben.
Darum nutze/kaufte ich dann doch das SM7dB, um stabile -10db in der DAW zu erreichen.